Ja Jess (they/them/dey/denen) versteht deren Performativität als Künstler*in als Schauspieler*in. So generiert dey „trans-figurative Organismen“, die sich von kollektiven gesellschaftlichen Fiktionen nähren. Als Schauspielerin und Drag Charakter der weiblichen Figur unter dem Namen „Doll“ begann Ja Jess als Stripperin zu arbeiten. „Doll“ betritt den Stripclub als ein Theater des binären Blicks und der Kapitalisierung des weiblich gelesenen Körpers. Sie vertritt die weibliche Figur als eine kollektive, un-tote gesellschaftliche Figur. Nach jeder Nacht in der „Doll“ arbeitet verskriptet Ja Jess die Cinematographie dieser Rolle im Club. 2023 entwickelte dey eine Performance aus dieser Praxis und lässt innerhalb genreübergreifender Environments Begriffe von von Skulptur; Bühne und Kostüm ineinander fallen. Die Sargkissen innerhalb der Ausstellung als Teil dieses Environments leiten ein in das fortführende Narrativ der Figur Doll. Sie stammen aus Bestattungsinstituten. Als eine neue Persona „Jane Doe“ praktiziert Ja Jess dort das Kleiden und Schminken von Verstorbenen, als eine Form der Re-inszenierung einer verstorbenen Person an dessen eigenem Körper, als ein Schauspiel ihrer selbst, oder auch, als ein Camouflagieren und lebendig Schminken toter Körper. Die Persona „Jane Doe“ trat ihr erstes mal auf in einem Bestattungsinstitut in NYC, in den USA werden so die nicht identifizierbaren anonymen Verstorbenen benannt. Innerhalb der Performance „in the use of its display“ überführt Ja Jess nun Jane Doe in den Ausstellungsraum des Dortmunder Kunstvereins.
Treffpunkt: Ausstellungsfläche